Klaipėda (deutsch Memel) ist eine Hafenstadt in Litauen, in der Stadtgemeinde Klaipėda, bis 1920 die nördlichste Stadt Deutschlands. In der Zwischenkriegszeit war die Stadt Zentrum des Memellandes. Die vielseitige Vergangenheit – von der Zeit des Ordens über Polen, Preußen, Schweden, Deutschland, das Memelgebiet und die Sowjetunion – war und ist noch heute prägendes Merkmal dieses wichtigsten litauischen Ostseehafens, ebenso wie die zentrale Lage im Baltikum.
Klaipėda liegt rund 120 km nordöstlich (Luftlinie über die Ostsee) von Kaliningrad (Königsberg) und etwa 290 km nordwestlich der Landeshauptstadt Vilnius auf dem Festland an der Mündung der Dange (litauisch Danė) in das Kurische Haff gegenüber dem nördlichen Ende der Kurischen Nehrung, genannt Kopgalis (deutsch: Süderspitze). Die Stadt ist eingebettet in die kurische Landschaft Pilsaten („pil“, „pilstu“, „pilt“, „pilti“ = fließen, gießen, schütten, tröpfeln).
In Klaipėda befindet sich der mit Abstand wichtigste Seehafen Litauens (es existiert noch ein Seehafen in Šventoji, der unbedeutend ist, und ein Ölverladeterminal in Būtingė). Der Hafen in Klaipėda, der meist das ganze Jahr über eisfrei ist, spielt eine wichtige Rolle in der Verschiffung russischen Erdöls. Von hier aus bestehen außerdem Fährverbindungen (Personen- und Wirtschaftverkehr) von DFDS Lisco (jetzt Teil von DFDS Seaways) nach Deutschland (Kiel), Dänemark und Schweden (Karlshamn). Die Route nach Sassnitz wurde am 30. September 2013 eingestellt.